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Schriftsteller werden: Was müssen Interessenten mitbringen?

Freitag, Oktober 19, 2018
Schriftsteller werden: Was müssen Interessenten mitbringen?

Die gute Nachricht zuerst: Um Schriftsteller zu werden, ist kein Germanistik- oder Literaturstudium notwendig. Eine ordentliche Portion Talent und Mut sowie gute Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse reichen dafür völlig aus.

Wer Schriftsteller werden möchte, sollte die Grundlagen dafür bereits in der Schulzeit legen. Dort heißt es, im Deutschunterricht gut aufzupassen. Letztlich ist ein Buch „nur“ ein längerer Aufsatz. Das Schreiben von Aufsätzen gehört zum Lehrplan.

Was sollte man noch tun, wenn man Schriftsteller werden möchte?

Die grundlegenden Schreibtechniken zu beherrschen erleichtert den Weg zu einem guten Buch. Sie profitieren davon bereits während des Schreibens, denn mit dem nötigen Knowhow geht es einfach besser von der Hand. Und natürlich führen fundierte Kenntnisse immer zu einem besseren Ergebnis. Wie Sie die nötige Spannung in Ihre Ideen bringen und die Leser mit Ihrer Geschichte begeistern, lernen Sie in den Trainings der Schreibakademie.

Wer schlau ist, nutzt seine Freizeit natürlich auch, um viele Bücher zu lesen. Glücklicherweise gibt es inzwischen nicht mehr nur gedruckte Bücher, sondern es lassen sich Hunderte E-Books auf einem E-Book-Reader, auf dem Smartphone oder dem Tablet speichern. So kann sogar eine ausgefallene Unterrichtsstunde für die Vorbereitung auf eine Schriftstellerkarriere genutzt werden. Genau so hat es auch die Autorin Jenny Brix gemacht. Eines ihrer neueren Werke ist der Roman „Dr. Kornelius: Cindys Suche nach Antworten“, der Einblicke in die tiefsten Abgründe einer Familiengeschichte gibt. Planet Kultur hat die Autorin nach Tipps für künftige Schriftsteller gefragt:

Frage: Wie bereiten Sie sich auf einen neuen Roman vor?

„Zu Beginn habe ich einfach drauflosgeschrieben und festgestellt, dass das nicht funktioniert. Mittlerweile erstelle ich eine grobe Storyline, an die ich mich weitgehend halte. Auch eine Timeline ist als Vorbereitung unverzichtbar. Sonst kommt man schnell durcheinander, wenn es mehrere Parallelhandlungen gibt. Außerdem erstelle ich mir eine Übersicht über die handelnden Personen. Anfangs war es eine Excel-Tabelle, aber mittlerweile nutze ich dafür Software, die eigentlich für Drehbücher gedacht ist.“

Frage: Schreiben Sie einen Roman an einem Stück?

„Das kommt auf das konkrete Projekt an. Manchmal entsteht zu Beginn eine Art Puzzle, welches am Ende zusammengefügt wird. Der Nachteil dabei ist, dass die einzelnen Teile meistens noch einmal komplett überarbeitet werden müssen. Größere Unterbrechungen beim Schreiben haben Vor- und Nachteile. Man braucht Zeit, um den fertigen Teil noch einmal komplett zu lesen, bevor man weitermachen kann. Das ist der Nachteil. Der Vorteil besteht darin, beim zweiten und dritten Lesen die logischen Fehler, Tippfehler oder Grammatikfehler zu finden. Es muss jeder selbst herausfinden, mit welcher Variante er am besten zurechtkommt.“

Frage: Woher beziehen Sie Ideen für neue Romane?

„Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst. Als Schriftsteller muss man ein guter Beobachter und Zuhörer sein. Selbst vermeintlich kleine Ereignisse können den Stoff zu einer großen Geschichte liefern. Bei mir gehören ein Stift und ein Notizbuch zu den ständigen Begleitern. Außerdem notiere ich mir sämtliche Träume, denn manchmal träume ich komplette Geschichten. Ein Beispiel ist die Story der Zirkusfamilie, mit welcher ich einen Autorenwettbewerb gewonnen habe.“

Frage: Wo veröffentlichen Sie Ihre Bücher?

„Einen Roman habe ich bei einem Verlag platziert. Alle anderen Bücher sind ausschließlich auf E-Book-Plattformen erschienen. Das geht sehr schnell und ist im Gegensatz zu den Self-Publishing-Verlagen vollständig kostenlos. Dass Google und Amazon daran mitverdienen, stört mich nicht, denn das würde ein Buchverlag genauso tun.“

Frage: Wie kam es zu Ihrer Tätigkeit als Schriftsteller?

„Den ersten Anstoß gaben bereits die Deutschlehrer in meiner Schule. Doch das Leben wollte es anders. Ich musste erst meine Scheu vor der Öffentlichkeit bei einer journalistischen Tätigkeit überwinden. Da war nicht ganz freiwillig, denn ein guter Freund hat mich dazu überredet. Er meinte, er braucht Hilfe beim Satz vor dem Redaktionsschluss. Durch diese Arbeit habe ich ein Autoren-Fernstudium gemacht, weil mir eine Festanstellung nach dem Abschluss versprochen wurde. Dazu ist es allerdings wegen einer größeren Umstrukturierung in dem Zeitungsverlag nicht gekommen. Bei diesem Fernstudium hatte ich bekannte Schriftsteller als Betreuer. Ihre Bestätigung war es, die mich dazu gebracht hat, meinen ersten großen Roman zu schreiben.“

Frage: Was raten Sie den Anfängern?

„Das könnte man in einem Satz beantworten: Sie sollen einfach anfangen. Heute gibt es viele Möglichkeiten, ein erstes Feedback zu bekommen. Als ich angefangen habe, war ich noch auf die Meinung von Freunden und Bekannten angewiesen. Diese Meinungen sind bekanntlich meistens voreingenommen. Meine ersten Sachen habe ich in einer kleinen Lokalzeitung veröffentlicht. Heute kann sich auch jeder Laie einen Blog im Internet einrichten. Das ist ein guter Weg, um zu Beginn ein wenig zu experimentieren und zu schauen, wie die Geschichten bei den Lesern ankommen.“

Weiterführendes:

  • Rundumberatung für eine Buchveröffentlichung finden Sie bei Jeannette Zeuner auf www.buchveroeffentlichen.com. Ihre Agentur bietet Beratung zu Selfpublishing, Buchveröffentlichung, eBook Programmierung, Coverdesign, Buchlayout und Buchmarketing an.
  • Professionelle Unterstützung ist sehr hilfreich auf dem Weg zum erfolgreichen Autor. www.skriving.de bietet Autorenbetreuung, Manuskriptbegleitung und Lektorat an.

Bild: Bigstockphoto.com / Dinabelenko